Andreas von Weizsäcker: Frottagen, Papierplastiken, Fotoarbeiten
Andreas von Weizsäcker beschäftigt sich überwiegend mit dem für Bildhauer nicht alltäglichem Werkstoff Papier. Er ist die Grundlage für seine Frottagen und Plastiken.
Für viele seiner Arbeiten bilden alltägliche oder aber ungewöhnliche Zeugnisse der Vergangenheit die Basis. Durch Abreibung auf schwerem Büttenpapier und Abformung von historischen Denkmälern erreicht er ein mehrschichtiges Beziehungsgefüge zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem. Durch die Transformation von Standbildern „gewichtiger“ Persönlichkeiten der Geschichte in fragile Papiergebilde, die er zerlegt und stillebenhaft installiert, hinterfragt er Begriffe wie Macht und Tradition. Auf diese Weise wird dem Vergessen die Erinnerung entgegengesetzt und die Kunstwerke von Weizsäcker können als Regulative gegen die Wahrnehmungsgeschwindigkeit unserer Zeit wirken.
Neuere Arbeiten legen den Akzent auf das Thema „Fotografie trifft Skulptur“: Fotofragmente werden in Beziehung zu Papierabformungen gebracht.
Auch bei der Ausstellung in Oberstdorf soll „Erinnerung“ als Thema im Vordergrund stehen. Andreas von Weizsäcker will sich bei der Auswahl seiner Arbeiten für die Villa Jauss von der Atmosphäre dieses Gründerzeithauses leiten lassen.