Das Werk Willy Jaeckels, garniert mit Liedern der 20er Jahre
W. Gunther le Maire (Vortrag), Michael Hanel (Gesang), Sebastian König (Klavier) Samstag, 12.4.2014, 19 Uhr
Michael Hanel, beliebter Sänger aus Immenstadt kommt mit Liedern aus den 20er Jahren richtig gut an. In diesen 20er Jahren (1919 - 1924) wohnte der Berliner Maler Willy Jaeckel in Gunzesried und schuf dort den größten Teil seines grafischen Gesamtwerkes. Von den mehreren Hundert Radierungen und Zeichnungen sind im Kunsthaus Villa Jauss bis zum 25. Mai viele ausgestellt. Dazu kommen die erschütternden expressiven Anti-Kriegs-Lithografien Jaeckels von 1914/1915 und eine Anzahl seiner schönsten Gemälde – bekannte Frauen, Blumen und Berglandschaften.
Die expressionistischen Arbeiten Jaeckels bis zum Ende des 1. Weltkrieges unterscheiden sich stilistisch stark von seinen vergeistigten Arbeiten der Gunzesrieder Zeit. Nach 1925 wendet er sich einem feinen Realismus zu und wurde zum in ganz Deutschland bekannten Porträtisten der modernen Frau. Diese Phasen stellt W. Gunther le Maire vor, verbunden mit vielen Bildern.
Zwischen jedem „Kapitel“ sorgen Lieder für das Flair des Lebens der 20er Jahre in Berlin. Sebastian König (Klavier) und Michael Hanel (Gesang) sind die kleinste Version des Polymnia Salonorchesters. Auch wenn man bei dieser Besetzung kaum von einem Orchester sprechen kann, so lehnt sich das Repertoire der beiden Musiker eng an jene Salonklänge der 20er Jahre an, die heute noch in Jedermanns Ohr nachhallen. Zu jener Zeit - im Spannungsfeld zwischen politischem Konflikt, wilder Lebenslust und der scheinwahrender "Hand vor dem Mund" - entstanden Couplets und Chansons, die auf unverwechselbare Art Zeugnis einer bewegten Epoche sind: Die Epoche der Roaring Twenties.
Die Ausstellung „Willy Jaeckel – der Visionär im Allgäu“ kann nach Musik und Vortrag besichtigt werden.