MOOR COLOUR - Max Schmelcher und Bruno Wank
Sa 25. März bis So 28. Mai 2017, geöffnet Mi - So 15 - 18 Uhr, Ostermontag geöffnet!
Ausstellungseröffnung: Freitag 24. März 2017, 19 Uhr
Einführung: Sylvie-Lisa Sperlich, Bayerischer Rundfunk
Bilder und Skulpturen von Bruno Wank und Max Schmelcher aus so unterschiedlichen Werkstoffen, faszinierend bearbeitet und voll eigenwilliger Farbigkeit - Natur und Kunst im Dialog als spannender Einstieg in das Ausstellungsjahr der Villa Jauss.
Bruno Wank erzählt Geschichten in der Ausstellung der Villa Jauss und er erzählt sie zusammen mit Max Schmelcher. Er erzählt Geschichten von Charakterköpfen, von denen jeder auch eine Farbe besitzt, von Masken, die jede hinter sich ein reales Gesicht verbirgt. So ist der Betrachter eingeladen, das Geheimnis hinter jeder Maske und somit der vielen Gesichter selbst zu ergründen. Er erzählt von einem Berg, der Höfats, einem ungewöhnlichen Berg, sagt er, seinem idealen Berg. Er erzählt von den „northern lights“, den Stimmungen, die er so liebt, all das umgesetzt in Bronze und Keramik.
Wenn einer Künstler und Gießer in einer Person ist, ist er mehrsprachig. Die Form, teilweise mit neuester 3D Technik gedruckt, und das Material sind das eine, die Oberfläche das andere. Ein sanfter Schimmer zieht sich den bronzenen Berg hinauf. Von einem ins Blau verlaufenden Rosa und Violett über ein Blau, das ins Grün diffundiert, welches wiederum in einen kühlen lichten Goldton weitergeleitet und in den Bergspitzen in einem Kupferbraun ausläuft. Da ist keine der Bronze nachträglich beigegebene Patina, kein Lack, keine aufgetragene Farbe, was auch immer wir uns sonst vorstellen könnten, „nur" Hitze.
Bei Bruno Wanks neuer Farbigkeit der Bronzen entsteht der Eindruck, dass da der Wank ganz bei sich ist. Der österreichische Dichter Hugo von Hofmannsthal hat gesagt: "Die Tiefe muß man verstecken. Wo? An der Oberfläche." (Quelle: u.a. Birgit Höppel)
Max Schmelchers Werkstoff könnte alleine schon unzählige Geschichten erzählen. Aus dem Schoß der Erde geschöpft, verdichtet, modelliert, getrocknet, mit Farben kombiniert, entstehen aus dem Jahrtausende alten Torf der Allgäuer Moore faszinierende Bilder und Skulpturen.
Torf schrumpft und schwindet, reißt und wölbt sich wenn er trocknet – ein naturgegebener Prozess, den Max Schmelzer in bestimmten Momenten beeinflussen kann. Er verwendet für den Trocknungsprozess mal Feuer, mal Luft oder Sonne und nutzt unterschiedliche Temperaturen, je nachdem, welches Ergebnis er erzielen möchte. Die Trocknung verhindert das Vorhersehbare der Form. Sie entwickelt sich und fügt ihr natürliches Eigenleben der Intention des Künstlers hinzu. Form und Farbe verändern sich, Natur und Kunst ringen und finden zusammen. Das mystische, uralte Moor wird so in einer neuen Form lebendig.
Ist der Trocknungsprozess abgeschlossen, hat sich der Rohstoff in einen holzähnlichen Zustand verwandelt. Das Werk ist - wie bei gewachsenem Holz in der Natur - stabil und verändert sich nicht mehr.
Natürliche und künstlich erzeugte Farbigkeit ist das Verbindende dieser Ausstellung. So leuchtet der Allgäuer Kultberg in allen möglichen Farben und der dunkle Moortorf gibt nicht nur seine natürliche Farbigkeit preis, sondern auch Farbpigmente dürfen das Moor durchdringen.
MAX SCHMELCHER
Geb. 1956 in Lindenberg
1981 – 1988 Studium in der Akademie
der bildenden Künste, Meisterschüler
bei Prof. Koch
1988 Diplom und selbständig als Bildhauer
Arbeitsgebiete: Stein, Bronze, Metall und Holz, Kunst am Bau
Lebt und arbeitet im Westallgäu
www.max-schmelcher.de
Auszeichnungen:
Pampiner Hof – Land der Ideen: Künstler des Jahres - Deutsche Bank Kunst-
förderpreis
Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf
Debutantenförderung des Bayerischen Kulturministerium
Kunstpreis der Stadt Lindenberg
Kunstpreis der Stadt Kempten
Pfrontner Sponsorenpreis
Kollegenpreis Schwaben Süd des BBK
Thomas Dachser Gedenkpreis
BRUNO WANK
Geb. 1961 in Marktoberdorf,
1986-1992 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Meisterschüler bei Olaf Metzel und Diplom
seit 1993 Leiter der Studienwerkstätte für Bronzeguss an der Akademie der Bildenden Künste München,
1997 H. W. & J. Hector-Kunstpreis der Kunsthalle Mannheim
1999 Videokunstpreis, Media works 99
2004 Projektstipendium der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung und der Rupert-Gabler-Stiftung
1998-2001 jeweils im Oktober/November: Lehrauftrag an der Helwan Universität, Kairo
2007-2009 Vizepräsident der Akademie der Bildenden Künste München
2008-2012 Mitglied der Kommission QUIVID für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum, München
2012 Gründung der Ausstellungshalle „VPGÖ“
www.verpackerei.com
seit 1993 Freischaffender Künstler
lebt und arbeitet in München und Görisried.
www.brunowank.de