H.J. Gerung: Tanz - Klang - Raum - Villa Jauss
„Ich versuche den Einstieg in die Beschreibung des angedachten Projektes: Die Zusammenarbeit mit dem Pariser Choreografen Luca Veggetti hat zahlreiche Arbeiten für den Tanz hervorgebracht. Hauptsächlich sind es Werke größter Intimität - gedacht für ein bis zwei Tänzer und kleinste Kammermusikbesetzung. Aus diesen Arbeiten nun schöpft die Partitur… flüchtige Skizzen, entnommen meiner musikalischen Kulturgeschichte.
Gespräche mit TänzerInnen, Bemerkungen, Schlaglichter, Shortstories … radiophone Geräusche, teilweise mit in der Villa geborenen, elektroakustischen Klängen verbunden und im Studio zu einer Installation komponiert, die die Räume permanent durchatmet.
Dazu: Perkussion, Cembalo, Sprache, Gesang sowie Lauten- und Gitarrenklänge in ständiger Wechselwirkung.
Die Protagonisten, aufgeteilt über drei Etagen, reagieren intuitiv aufeinander… setzen nach eigenem Ermessen ein, im Dickicht der oft grafischen Partitur. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen archaischen Klängen, höfischer Musik und Zeitgenössischem. Keinesfalls jedoch willkürlich - schon gar keine Collage! Und dazwischen immer wieder Stille… oder eben doch nicht. Die getroffene Auswahl der Musiken hat die Villa stets vor Augen, bezieht sie mit ein… wie auch die geräuschhaften Bewegungen umhergehender Menschen… der Betrachter selbst wird Akteur im Klangraum. Und der Klangraum ist Schauraum gleichermaßen. In zahlreichen Tuschegrafiken sind sie eingefangen… oder eingefroren, die grazilen Bewegungen. Momentaufnahmen. Tanz als Bewegungslosigkeit!
Warmer Atmosphäre holzgetäfelter Räume stemmt sich kühles Licht entgegen.“ - Hans-Jürgen Gerung
Hans-Jürgen Gerung: Gitarren, Laute, Künstlerische Leitung und Grafiken
Iris Anne Deckert: Sopran
Markus Utz: Cembalo, Musikalische Leitung
Jörg Keinert: Percussion
Udo Keinert: Schnitt, Tontechnik, Klanginstallation, Licht