Lala Aufsberg: Fotografie Faszination Landschaft - Allgäu und Kleinwalsertal
Wenn der Kgl. Hofphotograph Josef Heimhuber (1853-1923) als Pionier der Allgäuer Landschaftsphotographie anzusehen ist, dann hat er in seiner 1907 geborenen Enkelin Lala eine würdige Nachfolgerin gefunden. Zeitlebens hatte sie ihr Auge auf vielen Auslandsreisen geschult und konnte dennoch oder gerade deshalb von sich sagen: "Das Loblied meiner Heimat hab' ich gesungen, den Atem der Berge wollte ich spüren lassen." Diesem Leitgedanken versucht die Ausstellung zu folgen, wenn Lala Aufsberg in zahllosen Fotoreihen unermüdlich dem wechselnden Spiel des Lichtes nachgeht und die feinen Veränderungen der Jahreszeiten einfängt in den Strukturen von Gräsern, Wiesen, Bäumen, Bächen und Bergen. Der tägliche Wechsel von Hell und Dunkel lässt ihre zeitlosen und dennoch heimatbezogenen Motive vor ihrem außerordentlich geschulten Blick auf- und wieder abtauchen.
Ständig auf der Lauer nach dem richtigen Augenblick hielt sie mit ungeheurem Fleiß und grenzenloser Ausdauer die kleinen und großen Abenteuer der grandiosen Bergwelt vor ihrer Sonthofener Haustüre fest: Den Blick nach Süden in die Oberstdorfer Berge, nach Osten ins Ostrachtal, nach Westen Richtung Hochgrat und nach Norden zum Mittag und Grünten. Hochvogel, Höfats und Widderstein, Trettach-, Stillach- und Breitachtal hat sie mit der Kamera festgehalten, immer darauf bedacht, handwerklich und ästhetisch das Beste zu bieten.
Im Oberstdorfer Fotogeschäft ihres Onkels Eugen Heimhuber erlernte Lala Aufsberg zwischen 1923 und 1926 zunächst den Beruf der Fotohändlerin. Mit dem Meisterbrief in der Tasche und nach dem Gewinn zahlreicher Fotowettbewerbe ließ sie sich 1938 in Sonthofen als selbstständige Fotografin nieder. Schon während der Oberstdorfer Lehrzeit ab 1925 und vor allem danach entstanden zahlreiche Landschaftsbilder ihrer Allgäuer Heimat vom Alpsee, Ostrach- und Illertal bis ins Kleinwalsertal. Die Oberstdorfer Präsentation zeigt nun in der Villa Jauss mit 75 Schwarz-Weiß-Bildern einen Einblick in die Sehweise und das Können dieser enorm fleißigen und vom „Lichtbilden“ besessenen Frau.