Wilhelm Berktold (1911-1978) - Der Oberstdorfer Bildhauer und Graphiker
Vor 100 Jahren wurde Wilhelm Berktold geboren. Für viele ist er vor allem durch seine Motive des bäuerlichen Alltages ein Künstler, der das traditionelle Heimatgefühl in seinen Radierungen, Zeichnungen und bildhauerischen Arbeiten zum Ausdruck bringt. Seine realistische Formensprache entspricht oberflächlich dieser Charakterisierung – und doch ist damit der geistige Hintergrund bei weitem nicht erfasst, der diesen heimatverbundenen Menschen getragen hat. Für ihn war zwar die Bodenständigkeit das Standbein, das ihm festen Halt gab, ihn zeitlebends stützte und das ihm niemand nehmen konnte. Doch das Studium in München, zahlreich besuchte Ausstellungen und viele Bücher vermittelten ihm eine ideelle Heimat, in der er sich sehr wohl fühlte, besonders in der Welt der Expressionisten. Die Grundlagen für die Aufnahme an die Münchener Akademie 1946 erwarb er sich als Zeichner bei Rudolf Scheller und als Bildhauer bei Prof. Karl Baur. Die Professoren Willi Geiger, Hans Gött und Adolf Schinnerer verehrte er zeitlebens als seine wichtigsten Lehrer. Adolf Thiermann, der Werkstattleiter für Radiertechniken, war häufig Gast in Oberstdorf. Der beliebte und bescheidene Künstler Wilhelm Berktold hat religiöse Themen, Landschaften, Tiere, Portraits und Aktfiguren geschaffen, mit denen er sich als wichtiges Mitglied in die Künstlergeneration der Nachkriegszeit einreiht, die im April dieses Jahres Ausstellungsschwerpunkt des Kunsthauses Villa Jauss sein werden.
Ausstellungseröffnung:
Fr. 18. 03.2011, 19 Uhr, Villa Jauss
Vortrag von Wilhelm Geierstanger zu
Leben und Werk von W. Berktold
Ausstellung:
Sa. 19. 03 bis Fr. 25. 03. 2011
täglich 15.00 – 18.00 Uhr
Rückblick:
> Wilhelm Berktold 1911 - 1978 (Ausstellung 1998)