Wunder auf Papier - über 100 Jahre Zeichenkunst
Unter dieser Überschrift vertiefen sich im Jahr 2010 die Wege zur Moderne und die Wege in der Gegenwart, um eine weitere Nuance der Bildenden Kunst – Die Zeichnung.
Diesem künstlerischen Mittel wird im heutigen Kunstbetrieb häufig (noch) nicht der Stellenwert eingeräumt, der ihm eigentlich zusteht. Dabei ist die Zeichnung die spontanste, direkteste und sensibelste Äußerung in der Bildenden Kunst.
Es gibt Zeichnungen, die nur Zeichnung sind, nicht mehr und nicht weniger, und vielleicht sind das die Wichtigsten. Nahezu jeder bildende Künstler, ob Maler oder Bildhauer, zeichnet. Oft sind diese Zeichnungen Entwürfe oder Ideenskizzen für Bilder, Skulpturen oder Installationen, sie sind aber trotzdem häufig zugleich eigenständige Kunstwerke. Josef Beuys definiert die Zeichnung als „die Verlängerung des Gedankens.“
Die Ausstellung zeigt einen Bogen von Arbeiten auf Papier, der mehr als 100 Jahre umfasst. Von den meisten Künstlern ist exemplarisch eine Arbeit aus ihrem Werk ausgewählt worden. Beginnend mit Originalarbeiten von Menzel, Redon, Modersohn-Becker, Rouault, Corinth, Meidner, Kirchner, Grosz, Dix, Nolde… über Klee, Schwitters, Soutter, Dubuffet, Baselitz, Chillida, Gertsch, Polke, Smith.... bis hin zu Künstlern der jüngeren und jüngsten Generation, wie Gartner, Rattray, Hipkiss, Sotiropoulos, Manigaud, und Burgert.
Allen Arbeiten ist die direkte Umsetzung der Idee auf Papier gemeinsam. Lassen Sie sich ein weiteres Mal durch die Wege der Moderne und der Gegenwart leiten, und dabei etwas über 100 Jahre nie Vergessenes neu entdecken. Das Zarte, das erste vage Erscheinungsbild des Gedankens, die Zeichnung, das Wunder auf Papier.